Montag, 2. Oktober, 2023. 8:45 Uhr. Der Wecker klingelt. Ich bin schon wach. Wie lange ich das schon bin? Gefühlt die ganze Nacht. Da ich nicht verschlafen wollte, klingelt nun im Minutentakt auf zahlreichen Geräten immer wieder irgendein neue Wecker. Ehe ich alle ausgestellt habe, haben wir gefühlt 9 Uhr und ich sollte mich langsam echt fertig machen, denn heute steht er an: mein erster Arbeitstag.
Das spärliche Frühstück intus – ich bin erst am Vortag eingezogen, die Wohnungstür zugezogen, schmeiße ich Google Maps an. Ich checke die Strecke, stecke die Kopfhörer rein und schon schmettern Queen „Don’t stop me now“ in voller Lautstärke. Zufall? Ich hoffe nicht und mache mich auf den Weg zum House of Communication.
„I’m travelling at the speed of light“ murmele ich wenig später mit, während ich eine Gruppe von Anzugträgern schnellen Schrittes im Werksviertel überhole. Gehe ich so schnell, weil ich immer so schnell gehe oder bin ich vielleicht doch wegen meines ersten Arbeitstage aufgeregt? Ich überhole die nächste Menschentraube. Die Walkinggruppe rüstiger Rentner nickt mir anerkennend zu. Fast am Ziel, bin ich mir über eins im Klaren: ich gehöre wohl zu den Zitteraalen dieser Gesellschaft.
Ob man mir meine Aufregung anmerkt? Nein, kein bisschen, versichere ich mir und wiederhole mantra-artig „Du machst das, Bene. Du packst das. Du … findest die Eingangstür zum Bürogebäude nicht.“ Stelle ich auf einmal panisch fest. Und das, obwohl mir mein Handy versichert, ich sei am Ziel. Noch bevor ich den ersten Schritt ins Büro gemacht habe, scheitere ich also schon daran, den Eingang zu finden.
Währenddessen dröhnen aus meinen Kopfhörern Becks Worte „I’m a loser baby, so why don’t you kill me?“. Was für eine Ironie. Der Schweiß steigt mir auf die Stirn. Bin ich etwa zu einem völlig falschen Bürogebäude gegangen? Schnell gecheckt – und erleichtert: Ich muss lediglich einmal ums Gebäude rum, dort finde ich den richtigen Eingang. Bin wohl doch ein Lucky Loser.
Ein Lucky Loser und ein echter Rookie, denn ich habe beinahe unmittelbar nach Abschluss meines Master-Studiums bei PLANWORX angefangen. Klar war da die Sorge, von den neuen Aufgaben überfordert zu werden. Jetzt kann ich sagen: Selten hat sich ein Sprung ins kalte Wasser so weich und angenehm warm angefühlt wie bei PLANWORX. Kein Köpfer vom Zehner, sondern eher ein Sprung von einem dieser Profi-Startblöcke.
Die Einarbeitung in die Projekte durch die Kolleginnen und Kollegen geschah ausgesprochen aufmerksam und hilfsbereit, jede Frage konnte ich stellen („Wo finde ich die Toilette?“ wollte ich gleich zweimal am ersten Tag wissen), und jede Idee äußern. Nach rund zwei Monaten merke ich, wie ich im Team ankomme und als Konzeptions-Volontär meinen Ideen freien Lauf lassen kann und vor allem: soll.