Daniel und ich arbeiten so, wie wir es schon immer getan haben: gleiche Agentur, gleiches Team, gleiche Projekte. Als Team funktionieren wir einfach am besten. Und plötzlich kamen dann zwei entscheidende Faktoren zusammen, die uns unserem Traum rasant nähergebracht haben: ein überraschend guter LTE-Empfang mitten in der „Wildnis“ – unser Haus ist noch nicht einmal an die kommunale Wasserversorgung angeschlossen, aber Internet ist kein Problem – UND ein Arbeitgeber, der sich so überhaupt nicht gegen das Konzept des flexiblen, ortsunabhängigen Arbeitens sperrt. Ganz im Gegenteil: Als unsere beiden Chefs von unseren Plänen hörten, waren sie begeistert und haben überhaupt nicht daran gezweifelt, dass es funktioniert, denn sie hatten bereits beste Erfahrungen mit anderen Mitarbeitern im Homeoffice gesammelt. Wir hatten also volle Rückendeckung und sind mit unseren drei Töchtern ins Heavy-use-Homeoffice-Abenteuer gestartet.
Das ist jetzt fast zwei Jahre her. Und wir sind überzeugter denn je. Alle Fragen, die wir uns vorher gestellt haben, wurden beantwortet. Kann man mit 80 – 90 % Home-Office-Anteil trotzdem noch in Projektteams eng zusammenarbeiten? Ja. Kann man, obwohl man sich hauptsächlich über Videocalls sieht. Und aus dem Wald ein Team in der Stadt leiten und eine enge Verbindung aufrechterhalten? Ja. Verarmt man sozial nicht total, wenn man super selten im Office ist? Naja – man muss, wenn man dann mal dort ist, natürlich einiges an Ratsch und Tratsch aufarbeiten – aber nö, man verarmt nicht. Im Gegenteil, man freut sich richtig auf die Kollegen und die Updates an der Kaffeemaschine.
Und dann kam Anfang des Jahres die Pandemie und hat einfach mal alles in Frage gestellt. Auch wenn der Virus einige Aspekte unseres Lebens komplett durcheinandergewirbelt hat und es immer noch tut, sind wir, zumindest was unsere Arbeitsweise betrifft, ganz unbewusst gut vorbereitet worden. Digital, flexibel, eigenverantwortlich, zielgerichtet, agil, zukunftsfähig. Wir sind mit unseren Kollegen nahtlos in das digitale Office übergegangen und konnten durch unseren Denkvorsprung und die unerwarteten Umstände schon viele Kunden zu mutigeren Schritten in Sachen Digitalisierung inspirieren. Okay, die Sache mit dem Home-Schooling konnte ja keiner ahnen – wie man parallel drei Kinder und zwei Jobs wuppt, daran arbeiten wir noch 😉.
Wie geht’s weiter in unserem neuen Leben mit dem Virus? Uns geht es wie allen anderen – wir wissen es nicht. Was wir aber wissen: wir bleiben im Wald und arbeiten von hier aus weiter an der Zukunft. Und im Garten. Denn einen Garten zu pflanzen bedeutet, an Morgen zu glauben.
Diese Art zu arbeiten macht Mut und Lust auf mehr. Nachdem das so gut funktioniert, sollten wir als Agentur auch weitere etablierte Strukturen der Arbeitswelt in Frage stellen und aufbrechen! Wir sind auf jeden Fall wahnsinnig gespannt, welche bahnbrechende Neuerung in Sachen New Work wir als nächstes ausprobieren dürfen 🙂
Wie wir so leben im Wald:
- 1,7 km von der nächsten Straße entfernt, verbunden durch einen Rodeo-Waldweg. Im Winter bei Schnee keine direkte Zufahrt zum Haus, da geht’s dann durch den Tiefschnee zum Schulbus.
- Wasser aus der eigenen Quelle.
- 245 m² erschlossene Wohnfläche und ca. noch 100 qm Scheune zu renovieren.
- 5.000 m² grüne Wiesen, umgeben von einem Mischwald. Sie werden Stück für klitzekleines Stück nach Permakultur-Prinzip in Gemüsebeete, Streuobstwiesen, Bienenwiesen und Natur-Spielfläche verwandelt.
- 1 Forellenteich, 4 Hasen, ein pazifistischer Kater, der keine Mäuse fangen möchte, eine sehr große irische Wolfshündin und seit Frühling 2020 eeeeendlich Hühner.
- Heizung ausschließlich über fünf Holzöfen (einer davon ist der einzige Herd und Ofen zum Kochen).
- 100 mBit/s LTE.